
Kleine Mineralstoff-Kunde
Zu einer gesunden Ernährung für unsere Haustiere gehören die Hauptbestandteile Kohlenhydrate, Fette und Proteine, aber zusätzlich auch bestimmte Bestandteile, die in kleineren Mengen dem Körper zugeführt werden müssen – wie die unverzichtbaren Mineralstoffe. Mineralstoffe haben viele verschiedene physiologische Funktionen für Hund und Katze. Sie sind u.a. für den Aufbau und die Stabilität von Skelett und Zähnen verantwortlich, spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Übertragung von Nervenimpulsen und die Muskelkontraktion geht und sie sind wichtig für die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts.
Mineralien werden nach ihren Aufgaben und dem mengenmäßigen Anteil im Körper unterteilt. Nach Aufgaben unterscheidet man zwischen Bau- und Reglerstoffen. Zu den Baustoffen gehören Calcium, Phosphor und Magnesium. Zu den Reglerstoffen zählen Jod, Natrium, Kalium, Eisen und Chlor. Einige Elemente besitzen sowohl Bau- als auch Reglereigenschaften, wie z. B. Phosphor, das sowohl am Aufbau von Zähnen und Knochen beteiligt ist, aber gleichzeitig auch regulierend auf den Säuren-Basen-Haushalt wirkt. Eine weitere Aufteilung der Mineralien ergibt sich in der Konzentration. So werden sie in Mengen- und Spurenelemente unterteilt. Zu den Mengenelementen zählen Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium und Chlor, zu den Spurenelementen gehören Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Jod und Schwefel.
Für Hunde und Katzen gelten nachweislich 11 Mineralstoffe als essentiell, das heißt der Körper ist auf ihre Zufuhr angewiesen, da er sie nicht eigenständig herstellen kann. Es gibt jedoch noch weitere Mineralstoffe, bei denen angenommen wird, dass sie ebenfalls essentiell sind, da dies bei anderen Spezies der Fall ist.
Da ein Großteil der Mineralien nicht durch Hitze zerstört wird, finden sie sich in der Analyse der Rohasche wieder. Sie enthält die anorganischen Bestandteile des Futters. Dabei handelt es sich um Mineralstoffe und Spurenelementverbindungen. Die Bestimmung erfolgt über eine Veraschung im Muffelofen bei ca. 550°C. Calcium-, Phosphor-, Magnesium-, Natrium-, Kalium-, Eisen-, Kupfer-, Mangan- und Zinkgehalt eines Futters können so bestimmt werden, während andere Mineralien wie z.B. Chlor, Iod, Schwefel oder Selen vermutlich teilweise oder komplett durch den Verbrennungsprozess zerstört werden.
Unsere kleine Mineralstoff-Kunde gibt einen Überblick über die wichtigsten Mineralstoffe für Hunde und Katzen.
Mengenelemente

Calcium
Vorkommen: u. A. in Knochen, Milch und Milchprodukten, hier besonders Ziegen- und Schafsmilch, Ei, Gemüsesorten wie Brokkoli oder Fenchel, Obstsorten wie Bananen, Brombeeren und Johannisbeeren sowie Meerespflanzen
Calcium kommt wohl am häufigsten im Körper von Hund und Katze vor. Der Calciumbedarf ist am höchsten in der Zeit, wenn Knochen und Zähne gebildet werden, die Knochen enthalten fast das gesamte Calcium des Organismus. Calcium ist allerdings nicht nur für den Aufbau von gesunden Knochen und Zähnen essentiell, denn es spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung, bei der Übertragung von Nervenimpulsen und bei der Muskelkontraktion.

Phosphor
Vorkommen: u. A. in Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukten, Gemüsesorten wie Brokkoli, Kürbis oder Rote Bete; Obstsorten wie Bananen, Himbeeren oder Johannisbeeren sowie Getreideprodukten wie Hirse oder Reis
Wie auch beim Calcium, enthalten die Knochen den höchsten Phosphor-Anteil im Körper. Phosphor ist ein essentieller Baustein für das gesamte Skelett und auch Baustein für DNA, RNA sowie einiger Phospholipide, die essentiell für den Aufbau von Biomembranen sind. Außer der Muskel- und Gehirntätigkeit unterstützt es Knochen- und Zahnaufbau und ist für den gesamten Stoffwechsel sowie Säure-Basen-Haushalt mitverantwortlich. Phosphor ist ebenso Bestandteil vieler Enzyme und u.a. auch als energiereiche Verbindung an Freisetzung und Wiederaufbau von Zellenergie (ATP, ADP) beteiligt.

Magnesium
Vorkommen: u. A. in Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukten, Getreideprodukten wie Hirse oder Reis, Gemüsesorten wie Spinat, Feldsalat oder Brokkoli sowie Obstsorten wie Bananen, Himbeeren oder Brombeeren
Magnesium ist an mehr als 300 Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt und spielt eine sehr wichtige Rolle im Energiehaushalt. Großen Einfluss hat es auch auf die Stabilität unserer Zellmembranen. Es ist sehr wichtig für die Proteinsynthese, steuert Nerven- und Muskelfunktionen, einschließlich des Herzmuskels. Magnesium kann bei einem normalen Herzrhythmus unterstützen und bei der Verhinderung von Blutverklumpungen helfen. Es wird für die Sekretion und Funktion von Hormonen gebraucht und ist auch für den Aufbau und die Stabilität von Knochen essentiell.

Natrium
Vorkommen: u. A. in Fisch und Fleisch sowie Milch und Milchprodukten
Der größte Teil des Natriums im Körper findet sich in den extrazellulären Flüssigkeiten, wo es den osmotischen Druck in den Zellen beeinflusst. Gesunde Nieren sorgen dafür, dass der Natriumgehalt im Körper konstant bleibt, indem sie die Natriumausscheidung über den Urin steuern, somit hat es eine wichtige Bedeutung für den Wasserhaushalt des Körpers und für die Regulation des Säure-Basen-Haushalts. Aber auch die Fähigkeit der elektrischen Reizweiterleitung, der Entstehung von Nervenimpulsen und ihrer Übertragung hängt entscheidend von Natrium ab.

Kalium
Vorkommen: Hauptsächlich in grünem Blattgemüse, Milchprodukten und Fleisch, ungeschältem Reis und Hafer
Magnesium steuert Muskel- und Nervenfunktionen, ist wichtig für Knochen- und Zahnaufbau sowie für die Enzymaktivierung (es ist an der Wirkung von rund 300 Enzymen beteiligt).
Spurenelemente

Eisen
Vorkommen: u. A. in Fleisch und Fisch, Getreideprodukten wie Hirse, Reis oder Hafer, Gemüsesorten wie Spinat, Möhren, Zucchini oder Feldsalat sowie Obstsorten wie Johannisbeeren oder Himbeeren
Die wichtigste Rolle spielt Eisen bei der Synthese von Hämoglobin und Myoglobin, wo es Sauerstoff transportiert und bindet. Es ist also essentiell für den Sauerstofftransport und für die Bildung der roten Blutkörperchen. Außerdem ist Eisen Bestandteil vieler Enzyme.

Kupfer
Vorkommen: u. A. in Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukten, Ei, Getreideprodukten wie Hafer und Mais Gemüsesorten wie Kürbis und Sellerie sowie Obstsorten wie Aprikosen, Bananen und Brombeeren
Kupfer ist Teil von verschiedenen Enzymen und somit auch an verschiedenen Prozessen beteiligt, wie z.B. dem Knochenaufbau und dem Zellwachstum Ohne Kupfer können Eisenstoffwechsel und Blutbildung nicht reibungslos funktionieren. Außerdem ist es für die Fellfärbung essentiell. Es kann den vorzeitigen Knochenabbau im Alter verlangsamen und Gefäßverkalkungen vorbeugen.

Zink
Vorkommen: u. A. in Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukte, Ei, Getreideprodukte wie Reis, Mais oder Hafer, Gemüsesorten wie Brokkoli oder Spinat sowie Obstsorten wie Bananen und Johannisbeeren
Zink ist ein lebensnotwendiges Element, das an über 300 enzymatischen Vorgängen beteiligt ist. Zinkhaltige Enzyme sind unter anderem beteiligt an der Zellreplikation und spielen eine Rolle im Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel. Zink ist auch wichtig für eine funktionierende Haut und Wundheilung sowie bei der Synthese von Schilddrüsenhormonen. Es kann mit anderen Nährstoffen zusammen die Regeneration der Körperzellen unterstützen und ist vor allem förderlich bei der Immunabwehr.

Mangan
Vorkommen: u. A. in Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukte, Ei, Getreideprodukte wie Hafer oder Amaranth, Gemüsesorten wie Möhren oder Sellerie sowie Obstsorten wie Heidelbeeren, Hagebutten oder Brombeeren
Mangan ist wichtig, für die normale Entwicklung der Knochen und Teil einiger Enzyme wie zum Beispiel Hydrolasen oder Kinasen, damit ist es essentiell für den Aufbau und Erhalt von Bindegewebe, was wir überall im Körper finden. Es ist an der Bildung von Blutgerinnungsfaktoren beteiligt. Mangan spielt auch, über das Insulin, eine Rolle beim Kohlenhydratstoffwechsel.

Selen
Vorkommen: u. A. besonders in Fleisch, Fisch und Eiern. Aber auch Milch und Milchprodukten, Getreide wie Reis und Hafer, Gemüsesorten wie Möhren und Zucchini sowie Obstsorten wie Johannisbeeren, Bananen und Äpfel
Selen ist wichtig für den Schutz der Zellen vor oxidativer Zerstörung und für das Immunsystem. Die Wirksamkeit von Vitamin E wird durch Selen unterstützt und auch für eine funktionierende Schilddrüse spielt Selen eine Rolle.

Iod
Vorkommen: u.A. in Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukten, Ei, Getreideprodukten wie Hafer, Mais oder Hirse, Gemüsesorten wie Brokkoli, Spinat oder Möhren sowie Obstsorten wie Bananen oder Äpfeln
Jod wird für die Bildung des Schilddrüsenhormons gebraucht und auch für deren normale Funktion. Diese ist von entscheidender Bedeutung für die Zelldifferenzierung, das Wachstum und die Entwicklung bei heranwachsenden Tieren. Außerdem reguliert es den Stoffwechsel bei ausgewachsenen Tieren.